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Barry Caudill
Barry Caudill
Produzent, Firaxis Games
Neues bei Civilization IV - Teil 2/3
Interview mit PC IGN
Freie Übersetzung des Originaltextes von:
PC IGN
IGN: Wie werden die Regierungsformen aussehen?
Barry Caudill: Es gibt keine starren Regierungsformen mehr. In Civilization 4 stehen verschiedene Gesellschaftsmerkmale zur Auswahl, um daraus genau die gewünschte Gesellschaftsform bilden zu können. Beispielsweise lässt sich ein theokratischer Polzeistaat bilden, welcher Freie Wahlen bietet, oder ein pazifistischer Staat auf Erbfolgebasis, welcher die Sklaverei verwendet.

Die Gesellschaftsmerkmale sind in fünf Hauptgruppen geteilt -Regierung, Recht, Arbeitswelt, Wirtschaft und Glauben – und in jeder dieser Hauptgruppen stehen in Abhängigkeit von den erforschten Technologien wiederum fünf Möglichkeiten zur Wahl. Die Staatsoberhäupter anderer Völker haben hier bestimmte Vorlieben, und es ist möglich, dass sie eine Änderung der Gesellschaftsform vom Spieler fordern, wenn sie mit dessen Einstellungen nicht einverstanden sind.
IGN: Um was handelt es sich bei dem neuen, viel versprechenden Religions-Konzept, und wie genau funktioniert es im Programm?
Barry Caudill: Die erste Zivilisation, welche eine bestimmte Schlüsseltechnologie für eine Weltreligion entdeckt, etabliert damit die Heilige Stadt dieser Religion. Von dieser Stadt aus verbreitet sich die Religion dann langsam. Um die Verbreitung zu beschleunigen, lassen sich Missionare einsetzen, um andere Städte zu bekehren. Und wie bei den Gesellschaftsformen können Staatsoberhäupter anderer Völker versuchen, den Spieler zu ihrer Religion zu bekehren.
IGN: Trotz der inhaltlichen Tiefe und Präzision der Civilization-Serie gibt es immer wieder allgemeine historische Themen, welche nicht oder nur stark abstrahiert vorkommen, wie Sklaverei, Bürgerkriege, Epidemien, ideologische Konflikte. Natürlich müsste man in dieser Hinsicht besonderes Fingerspitzengefühl zeigen - gibt es aber trotzdem Pläne, entsprechende historische Phänomene im Spielablauf abzubilden?
Barry Caudill: Wir wollen niemandem auf die Füße treten, aber wir konzentrieren uns auf die wichtigsten Dinge, wo es sinnvoll ist. Wie ich schon sagte, Sklaverei ist eine Gesellschaftsform, ebenso wie die Emanzipation. Epidemien sind nicht direkt vorhanden, aber die Bindung von Gesundheit an Nahrung und Ressourcen hilft, die Auswirkungen zu simulieren. Ideologische Konflikte sind definitiv möglich, und zwar als Folge unterschiedlicher Persönlichkeiten von Staatsoberhäuptern, und deren Vorlieben für bestimmte Religionen und Gesellschaftsformen.
IGN: Was kannst Du uns über große Führungspersönlichkeiten sagen?
Barry Caudill: Dieses Konzept haben wir beträchtlich erweitert. Es gibt nun verschiedene Arten von großen Persönlichkeiten, wie Große Propheten, Künstler und Wissenschaftler. Taucht so eine Persönlichkeit auf, kann diese für verschiedene Dinge eingesetzt werden, wie die beschleunigte Erforschung einer Technologie oder den beschleunigten Bau eines Weltwunders.
IGN: Wie funktioniert das generelle Kampfsystem? Gibt es noch immer Zweikämpfe nach dem k.o. - Prinzip? Es soll spezielle Einsatzzwecke für bestimmte Einheiten geben, kannst Du uns das erklären?
Barry Caudill: Einheiten eines Typs haben gegenüber Einheiten eines anderen Typs Stärken und Schwächen. Beispielsweise haben Pikeniere gegenüber berittenen Einheiten einen Vorteil, oder Axtkämpfer sind besonders stark gegenüber Nahkampfeinheiten. Das Konzept getrennter Angriffs- und Verteidigungswerte wurde aufgegeben zugunsten eines einzigen Stärkewertes.
IGN: Wird es noch mehr Einheiten geben, und welche?
Barry Caudill: Die ersten Programms-Prototypen zeigten uns, dass ein Mehr nicht unbedingt auch eine Verbesserung mit sich bringt. Für eine geradlinigere Entwicklung und eine optimale Umsetzung des neuen Beförderungssystems entschlossen wir uns, die Anzahl verschiedener Einheiten etwas zu reduzieren. Trotzdem gibt es einige völlig neue Einheiten, wie Grenadiere, berittene Bogenschützen und nicht-zivilisationsspezifische Kriegselefanten.
IGN: Spieler von Alpha Centauri schätzten die Möglichkeit, Einheiten für bestimmte Aufgaben nach Maß fertigen zu können. Sind auch bei Civilization 4 die Einheiten in irgendeiner Form anpassbar?
Barry Caudill: Das neue Beförderungskonzept dürfte eine weitaus bequemere Anpassungsmöglichkeit von Einheiten bringen: mit jeder Beförderung kann eine Einheit spezifisch verbessert werden, ohne dass hierzu eine bestimmte Technologie notwendig wäre. Beförderungen umfassen beispielsweise Dschungel/Wald-Vorteile, Stadtverteidigungs-Vorteile, Stadtangriffs-Vorteile, Flanken-Vorteile oder einfache Stärke-Vorteile. Hierüber können spezialisierte Einheiten erschaffen werden, ohne hierfür extra neue Einheiten entwickeln zu müssen. Außerdem lassen sich auf diese Weise Einheiten im Feld nach strategischer Notwendigkeit optimieren.
IGN: Wie sieht der Technologiebaum im Vergleich zu früheren Versionen aus? Gibt es spezifische Bäume je nach Zeitalter? Und wie sehen die neuen Technologien oder ihre Beziehungen aus?
Barry Caudill: Im Vergleich zu Civilization 3 gibt es zwei grundsätzliche Änderungen. Erstens gibt es keine starren Zeitalter mehr und Spieler können frei entscheiden, auf welchem Wege sie forschen wollen, sei es rein militärisch, rein wissenschaftlich oder ausgewogen. Zweitens ist es nicht mehr notwendig, für eine bestimmte Technologie alle Vorgänger zu erforschen - ein einziger Weg reicht zur Erschließung aus, man benötigt nicht mehr wie früher alle zwei oder drei Dinge zur Erreichung einer Schlüsseltechnolgie.
IGN: Erzähle uns etwas über das Handels- und Wirtschaftssystem, sind irgendwelche Überraschungen zu erwarten?
Barry Caudill: In Civilization 4 werden Handelsverbindungen automatisch durch ein Handelsabkommen mit einer anderen Nation etabliert. Weiterhin wirken Flüsse ähnlich wie Straßen, so dass zwei an einem Fluss gelegene Städte auch ohne Straßenverbindung handelstechnisch verbunden sind.
IGN: Vielleicht ist es krank, aber ich vermisse die Möglichkeit, die Wasserversorgung einer feindlichen Stadt zu vergiften. Wird es neue Möglichkeiten verdeckter Operationen und der Diplomatie geben?
Barry Caudill: Wir werden keine verdeckten Operationen mit einem Bezug zum Terrorismus implementieren. Man wird aber, wie in älteren Versionen, wieder Geheimagenten aufstellen und einsetzen können. Innerhalb der Diplomatie wird es möglich sein, Friedensvermittlungen zwischen zwei sich bekriegenden Nationen zu führen, oder eine Zivilisation zum Krieg gegen eine andere zu bewegen, ohne selbst in Kriegshandlungen zu stehen.

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